Otto Christopher von der Howen (1699 - 1775)

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Otto Christopher von der Howen (L. Schorer pixit)
Gelehrtenlexikon von Napiersky 1829


Otto Christopher von der Howen

* 19. November 1699; † 27. November 1775 in Mitau), ▭ ebenda 8. Dezember 1775.

Er war Landesbeamter und Landespolitiker im Herzogtum Kurland und Semgallen. Als Erbherr gehörten ihm die kurländischen Güter Bredenfeld und Würzau.

Leben

Familie und Jugend

Otto Christopher von der Howen entstammte der indigenen kurländischen Familie von der Howen. Seine Eltern waren George Heinrich von der Howen bis 1728, kgl. polnischer Kornett, und Dorothea Elisabeth von Schilling aus dem Hause Krussen (Kurland). Er studierte in Königsberg (Preußen) (1718) und Halle (Saale) (1721).

Nach dem Lexikon der Studenten aus Estland, Livland und Kurland an europäischen Universitäten 1561-1800:

Stud. Univ. Königsberg (imm. 13.10.1718), Halle (imm. 14.10.1721, relegiert für 10 Jahre). Landesbeamter.

Kurländische Ämter

Von 1729 bis 1734 war von der Howen Semgallischer Kirchenvisitator; von 1730 bis 1732 Landesbevollmächtigter. Als Landbotenmarschall leitete er 1730 den Kurländischen Landtag. Von 1734 bis 1740 oder 1742 diente er als Hauptmann in Bauske, von 1742 bis 1746 war er Oberhauptmann in Goldingen.

Ab 1746 gehörte er zu den vier Oberräten, die das Land regierten und den Herzog bei Abwesenheit zu vertreten hatten, zunächst als Landmarschall, ab 1748 als Oberburggraf, ab 1758 als Kanzler. 1759 übertrug ihm Herzog Karl von Sachsen mit dem Amt des Landhofmeisters weitgehende innenpolitische Vollmachten. Als Herzog Karl 1763 zur Abdankung gezwungen wurde, verweigerte Otto Christopher von der Howen dem künftigen Herzog Ernst Johann von Biron die Huldigung und wurde daraufhin abgesetzt. 1767 wurde er wieder als Landhofmeister eingesetzt und hatte dieses Amt bis zu seinem Tode 1775 inne.

1765 und 1767 vertrat er als Landesdelegierter die Interessen der Kurländischen Ritterschaft beim Oberlehnsherrn in Warschau. Otto Christopher von der Howen erhielt den Titel des Kgl. polnischen und Kursächsischen Kabinettministers. Ihm wurde der Weiße Adlerorden verliehen, das höchste Ehrenzeichen der Ersten Republik Polen.

Ehe und Nachkommen

Otto Christopher von der Howen heiratete am 14. März 1732 Elisabeth Dorothea von Mirbach, die Tochter des kurländischen Landhofmeisters Heinrich George von Mirbach (* 1674; † 1736) und seiner Gemahlin Louise Charlotte von Brackel (* 1676; † 1728).

Kinder:

  1. Johann von der Howen 1736
  2. Ernst von der Howen 1737 bis 1798
  3. Anna Dorothea von der Howen, verh. mit Johann Friedrich von Nolde auf Gramsden
  4. Otto Hermann von der Howen 1740
  5. George Heinrich von der Howen 1744
  6. Maria Elisabeth von der Howen 1745-1821

Otto Hermann von der Howen 1740 spielte eine bedeutende und teilweise umstrittene politische Rolle. Er setzte 1795 die Abdankung des Herzogs Peter von Biron und die bedingungslose Unterwerfung Kurlands unter die russische Herrschaft durch.

Nachweise

Datei:Glocke in Bauske 1735.pdf

Siehe auch den Artikel Zur Familiengeschichte.

Dokumente und Weblinks

  • Deutsch-Baltisches biographisches Lexikon. Böhlau 1970
  • Kurland und seine Ritterschaft. Ilmgau Verlag 1971
  • Eintrag in Allgemeines Schriftsteller- und Gelehrten-Lexikon der Provinzen Livland, Esthland und Kurland, Mitau 1859/1861 S. 287
  • Eintrag im Baltischen Biographischen Lexikon [1]
  • WorldCat-Verzeichnis der erhaltenen Publikationen von Otto Christopher [2]

Stammtafel