Natalie Borschtschow: Unterschied zwischen den Versionen
Peter (Diskussion | Beiträge) Keine Bearbeitungszusammenfassung |
Peter (Diskussion | Beiträge) |
||
| Zeile 13: | Zeile 13: | ||
Kinder: 2 Söhne, siehe [[Wilhelm Ludwig von der Howen]] | Kinder: 2 Söhne, siehe [[Wilhelm Ludwig von der Howen]] | ||
==Leben== | |||
Das Album „Édition du Grand-Duc Nicolas Mikhailowitch PORTRAITS RUSSES des XVIIIe et XIXe siècles « Tome III, Fascicule 4, St. Petersburg 1907 zeigt unter der Nummer 29 ihr Bild (Öl auf Leinwand) von Dimitry Levitzky mit ihrer Vita in russischer und französischer Sprache: | |||
Natalia Semenowa BORTSCHINA, 1759-1845, Tochter des verabschiedeten Fouriers Semen Iwanowitsch Bortschew, wurde am 9. August 1759 geboren (das unter dem Portrait angegebene Datum ist ungenau). 1764 wurde sie im Smolny-Instituts aufgenommen, im Gründungsjahr des Instituts zur Erziehung junger adliger Mädchen durch Katharina II. 1776 verließ sie mit der 1. Abschlussklasse das Institut, ausgezeichnet mit der Goldmedaille 1. Klasse und den Initialen (?) der Kaiserin auf einem Band mit goldenem Streifen sowie einer Pension von 250 Rubel jährlich. | |||
Danach sollte sie in den Dienst als Hofdame der Großfürstin Natalia Alexejewna treten, die jedoch einige Tage vor dem Abschluss der Ausbildung verstarb. So wurde sie am 14. Juni 1776 in den Hofstaat aufgenommen als Hofdame der zweiten Frau des Thronfolges, der Großfürstin Marie Feodorowna, zusammen mit ihrer engen Schulfreundin E. I. Nelidowa. In diesem offiziellen Auftrag begleitete sie 1782 „Graf und Gräfin Sewernich“ auf ihrer Europareise und hatte, so wie Fräulein Nelidowa, bei allen offiziellen Gelegenheiten „Vortritt“ vor der Prinzessin Saltykoff und Frau von Benckendorff, die das großfürstliche Paar nicht in offizieller Mission begleiteten. Bedauerlicherweise erlebte sie nicht das besondere Wohlwollen der Großfürstin, die sich auf der ganzen Reise durch die Anwesenheit ihrer Hofdamen bei ihrem Zusammensein mit Frau von Benckendorff gestört fühlte. | |||
Kurz nach ihrer Rückkehr aus dem Ausland heiratete sie Klauwdii Semenowitsch Musin-Puschkin, mit dem sie sechs Söhne (Peter, Paul, Alexander, Sergei, Nikolai und Iwan) und zwei Töchter (Katharina und Alexandra) hatte. In zweiter Ehe heiratete sie den General-Major Baron Wilhelm Ludwig von der Howen. 1809 wurde sie zur Hofmeisterin der Hofdamen ernannt und wurde später mit dem Orden der Hl. Katharina ausgezeichnet. | |||
Auf dem Gemälde von Levitzky ist N. S. Bortschina in einem Kostum abgebildet, das sie 1776 bei einer Aufführung anlässlich der Abschlussfeier des ersten Kurses trug. Mit ihrer schönen Stimme hat sie im Smolny-Institutbei Aufführungen von französischen Opern mitgewirkt: Ihre Rolle in der Oper „La Servante Maîtresse“, wo sie die Pandolfe spielte, wurde in den St. Petersburger Nachrichten vom 29. November 1779 mit lobenden Versen gerühmt, die so begannen: | |||
''Die Borschowa in der Oper mit der Nelidowa spielend, | |||
''auch mit dem gleichen Talent begabt, | |||
''hat das gleich Lob geerntet | |||
''und mit ihrem Gesang die Herzen der Zuschauer entzündet.'' | |||
(Übersetzung aus dem Russischen [[Georg Peter Woldemar Baron von der Howen (1901 - 1989)|Georg Howen]] ca. 1970, Redaktion Maria Tofan 2021) | |||
[[Kategorie:Ehefrau]] | [[Kategorie:Ehefrau]] | ||
[[Kategorie:Ordensträger]] | [[Kategorie:Ordensträger]] | ||
{{SORTIERUNG:Bortschtschow, Natalie}} | {{SORTIERUNG:Bortschtschow, Natalie}} | ||
Version vom 24. Februar 2021, 16:27 Uhr
Natalie Borschtschow
* … 9. August 1757, † St. Petersburg 31. Oktober 1843.
Kaiserl.-russische Hofmeisterin (1812 und 1839), Dame des St. Katharinen-Ordens 2. Klasse.
Tochter des Semjon Iwanowitsch Borschtschow und der Jekaterina Aleksejewna Skripitzyn.
Familie
∞ ... 1782 Wilhelm Ludwig von der Howen
Kinder: 2 Söhne, siehe Wilhelm Ludwig von der Howen
Leben
Das Album „Édition du Grand-Duc Nicolas Mikhailowitch PORTRAITS RUSSES des XVIIIe et XIXe siècles « Tome III, Fascicule 4, St. Petersburg 1907 zeigt unter der Nummer 29 ihr Bild (Öl auf Leinwand) von Dimitry Levitzky mit ihrer Vita in russischer und französischer Sprache:
Natalia Semenowa BORTSCHINA, 1759-1845, Tochter des verabschiedeten Fouriers Semen Iwanowitsch Bortschew, wurde am 9. August 1759 geboren (das unter dem Portrait angegebene Datum ist ungenau). 1764 wurde sie im Smolny-Instituts aufgenommen, im Gründungsjahr des Instituts zur Erziehung junger adliger Mädchen durch Katharina II. 1776 verließ sie mit der 1. Abschlussklasse das Institut, ausgezeichnet mit der Goldmedaille 1. Klasse und den Initialen (?) der Kaiserin auf einem Band mit goldenem Streifen sowie einer Pension von 250 Rubel jährlich.
Danach sollte sie in den Dienst als Hofdame der Großfürstin Natalia Alexejewna treten, die jedoch einige Tage vor dem Abschluss der Ausbildung verstarb. So wurde sie am 14. Juni 1776 in den Hofstaat aufgenommen als Hofdame der zweiten Frau des Thronfolges, der Großfürstin Marie Feodorowna, zusammen mit ihrer engen Schulfreundin E. I. Nelidowa. In diesem offiziellen Auftrag begleitete sie 1782 „Graf und Gräfin Sewernich“ auf ihrer Europareise und hatte, so wie Fräulein Nelidowa, bei allen offiziellen Gelegenheiten „Vortritt“ vor der Prinzessin Saltykoff und Frau von Benckendorff, die das großfürstliche Paar nicht in offizieller Mission begleiteten. Bedauerlicherweise erlebte sie nicht das besondere Wohlwollen der Großfürstin, die sich auf der ganzen Reise durch die Anwesenheit ihrer Hofdamen bei ihrem Zusammensein mit Frau von Benckendorff gestört fühlte.
Kurz nach ihrer Rückkehr aus dem Ausland heiratete sie Klauwdii Semenowitsch Musin-Puschkin, mit dem sie sechs Söhne (Peter, Paul, Alexander, Sergei, Nikolai und Iwan) und zwei Töchter (Katharina und Alexandra) hatte. In zweiter Ehe heiratete sie den General-Major Baron Wilhelm Ludwig von der Howen. 1809 wurde sie zur Hofmeisterin der Hofdamen ernannt und wurde später mit dem Orden der Hl. Katharina ausgezeichnet.
Auf dem Gemälde von Levitzky ist N. S. Bortschina in einem Kostum abgebildet, das sie 1776 bei einer Aufführung anlässlich der Abschlussfeier des ersten Kurses trug. Mit ihrer schönen Stimme hat sie im Smolny-Institutbei Aufführungen von französischen Opern mitgewirkt: Ihre Rolle in der Oper „La Servante Maîtresse“, wo sie die Pandolfe spielte, wurde in den St. Petersburger Nachrichten vom 29. November 1779 mit lobenden Versen gerühmt, die so begannen:
Die Borschowa in der Oper mit der Nelidowa spielend,
auch mit dem gleichen Talent begabt,
hat das gleich Lob geerntet
und mit ihrem Gesang die Herzen der Zuschauer entzündet.
(Übersetzung aus dem Russischen Georg Howen ca. 1970, Redaktion Maria Tofan 2021)