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Kaiserl.-russische [[Hofmeister|Hofmeisterin]] (1812 und 1839), Dame des [[St. Katharinen-Orden]]s 2. Klasse. | |||
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Natalia Semjonowna BORSCHTSCHEWA, 1759-1843, Tochter des Fouriers a. D. Semjon Iwanowitsch Borschtschew, wurde am 9. August 1759 geboren (das unter dem Portrait angegebene Datum ist ungenau). 1764 wurde sie in das Smolny-Instituts aufgenommen, im Gründungsjahr des Instituts zur Erziehung junger adliger Mädchen gegründet durch Katharina II. 1776 verließ sie mit der ersten Abschlussklasse das Institut, ausgezeichnet mit der Goldmedaille 1. Klasse und dem Monogramm der Kaiserin auf einem Band mit goldenem Streifen sowie einer Pension von 250 Rubel jährlich. | |||
Danach sollte sie in den Dienst als Hofdame der Großfürstin Natalia Alexejewna treten, die jedoch einige Tage vor dem Abschluss des ersten Smolny-Jahrgangs verstarb. So wurde Borschtschewa am 14. Juni 1776 in den Hofstaat aufgenommen als Hofdame der zweiten Frau des Thronfolgers, der Großfürstin Maria Feodorowna, zusammen mit ihrer engen Schulfreundin E. I. Nelidowa. | |||
In diesem offiziellen Auftrag begleitete sie 1782 „Graf und Gräfin Sewerny“ (oder „du Nord“) auf ihrer Europareise und hatte, so wie Hofdame Nelidowa, bei allen offiziellen Gelegenheiten „Vortritt“ vor der Prinzessin Saltykoff und Frau von Benckendorff, die das großfürstliche Paar nicht in offizieller Mission begleiteten. Borschtschewa erlebte aber nicht das besondere Wohlwollen der Großfürstin, die sich auf der ganzen Reise durch die Anwesenheit ihrer Hofdamen bei ihrem Zusammensein mit Frau von Benckendorff gestört fühlte. | |||
Kurz nach ihrer Rückkehr aus dem Ausland heiratete Borschtschewa Klavdij Semjonowitsch Musin-Puschkin, mit dem sie sechs Söhne (Peter, Paul, Alexander, Sergei, Nikolai und Iwan) und zwei Töchter (Katharina und Alexandra) hatte. In zweiter Ehe heiratete sie den General-Major Baron [[Wilhelm Ludwig von der Howen]]. 1809 wurde sie zur Hofmeisterin der Hofdamen ernannt und wurde später mit dem Orden der Hl. Katharina II. Klasse („Kleinem Kreuz“) ausgezeichnet. Sie verstarb im hohen Alter am 31. Oktober 1843. | |||
Auf dem Gemälde von Levitzky ist N. S. Borschtschewa in einem Kostüm abgebildet, das sie 1776 bei einer Aufführung im Smolny-Institut anlässlich der Abschlussfeier des ersten Jahrgangs trug. Mit ihrer schönen Stimme hat sie während ihrer Smolny-Zeit bei Aufführungen von französischen Opern mitgewirkt: Ihre Rolle in der Oper „La Servante Maîtresse“, wo sie die Pandolfe spielte, wurde in den St. Petersburger Nachrichten („Vedomosti“) vom 29. November 1779 mit lobenden Versen gerühmt, die so begannen: | |||
''Die Borschtschewa in der Oper mit der Nelidowa spielend, auch mit dem gleichen Talent begabt, hat das gleiche Lob geerntet und mit ihrem Gesang die Herzen der Zuschauer entzündet.'' | |||
(Übersetzung aus dem Russischen [[Georg Peter Woldemar Baron von der Howen (1901 - 1989)|Georg Howen]] ca. 1970, Redaktion Maria Tofan 2021) | |||
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Aktuelle Version vom 26. Februar 2021, 10:24 Uhr
Natalia Semjonowna Borschtschewa
* … 9. August 1757, † St. Petersburg 31. Oktober 1843.
Kaiserl.-russische Hofmeisterin (1812 und 1839), Dame des St. Katharinen-Ordens 2. Klasse.
Tochter des Semjon Iwanowitsch Borschtschow und der Jekaterina Aleksejewna Skripitzyn.
Familie
∞ ... 1782 Wilhelm Ludwig von der Howen
Kinder: 2 Söhne, siehe Wilhelm Ludwig von der Howen
Leben
Das Album „Édition du Grand-Duc Nicolas Mikhailowitch PORTRAITS RUSSES des XVIIIe et XIXe siècles « Tome III, Fascicule 4, St. Petersburg 1907 zeigt unter der Nummer 29 ihr Bild (Öl auf Leinwand) von Dimitry Levitzky mit ihrer Vita in russischer und französischer Sprache:
Natalia Semjonowna BORSCHTSCHEWA, 1759-1843, Tochter des Fouriers a. D. Semjon Iwanowitsch Borschtschew, wurde am 9. August 1759 geboren (das unter dem Portrait angegebene Datum ist ungenau). 1764 wurde sie in das Smolny-Instituts aufgenommen, im Gründungsjahr des Instituts zur Erziehung junger adliger Mädchen gegründet durch Katharina II. 1776 verließ sie mit der ersten Abschlussklasse das Institut, ausgezeichnet mit der Goldmedaille 1. Klasse und dem Monogramm der Kaiserin auf einem Band mit goldenem Streifen sowie einer Pension von 250 Rubel jährlich.
Danach sollte sie in den Dienst als Hofdame der Großfürstin Natalia Alexejewna treten, die jedoch einige Tage vor dem Abschluss des ersten Smolny-Jahrgangs verstarb. So wurde Borschtschewa am 14. Juni 1776 in den Hofstaat aufgenommen als Hofdame der zweiten Frau des Thronfolgers, der Großfürstin Maria Feodorowna, zusammen mit ihrer engen Schulfreundin E. I. Nelidowa.
In diesem offiziellen Auftrag begleitete sie 1782 „Graf und Gräfin Sewerny“ (oder „du Nord“) auf ihrer Europareise und hatte, so wie Hofdame Nelidowa, bei allen offiziellen Gelegenheiten „Vortritt“ vor der Prinzessin Saltykoff und Frau von Benckendorff, die das großfürstliche Paar nicht in offizieller Mission begleiteten. Borschtschewa erlebte aber nicht das besondere Wohlwollen der Großfürstin, die sich auf der ganzen Reise durch die Anwesenheit ihrer Hofdamen bei ihrem Zusammensein mit Frau von Benckendorff gestört fühlte.
Kurz nach ihrer Rückkehr aus dem Ausland heiratete Borschtschewa Klavdij Semjonowitsch Musin-Puschkin, mit dem sie sechs Söhne (Peter, Paul, Alexander, Sergei, Nikolai und Iwan) und zwei Töchter (Katharina und Alexandra) hatte. In zweiter Ehe heiratete sie den General-Major Baron Wilhelm Ludwig von der Howen. 1809 wurde sie zur Hofmeisterin der Hofdamen ernannt und wurde später mit dem Orden der Hl. Katharina II. Klasse („Kleinem Kreuz“) ausgezeichnet. Sie verstarb im hohen Alter am 31. Oktober 1843.
Auf dem Gemälde von Levitzky ist N. S. Borschtschewa in einem Kostüm abgebildet, das sie 1776 bei einer Aufführung im Smolny-Institut anlässlich der Abschlussfeier des ersten Jahrgangs trug. Mit ihrer schönen Stimme hat sie während ihrer Smolny-Zeit bei Aufführungen von französischen Opern mitgewirkt: Ihre Rolle in der Oper „La Servante Maîtresse“, wo sie die Pandolfe spielte, wurde in den St. Petersburger Nachrichten („Vedomosti“) vom 29. November 1779 mit lobenden Versen gerühmt, die so begannen:
Die Borschtschewa in der Oper mit der Nelidowa spielend, auch mit dem gleichen Talent begabt, hat das gleiche Lob geerntet und mit ihrem Gesang die Herzen der Zuschauer entzündet.
(Übersetzung aus dem Russischen Georg Howen ca. 1970, Redaktion Maria Tofan 2021)